http://chineseinput.net/에서 pinyin(병음)방식으로 중국어를 변환할 수 있습니다.
변환된 중국어를 복사하여 사용하시면 됩니다.
정영수(Chung Yeong Su) 한독교육학회 2002 교육의 이론과 실천 Vol.7 No.2
Die geisteswissenschaftlichen Pädagogik, die im Anschluß an die Philosophie Diltheys in den zwanziger Jahren entwickelt worden ist, kann als die bis heute prominenteste und folgenreichste pädagogische Strömung in Deutschland charakterisiert worden. Ein Blick in die Biographien der wichtigsten Vertreter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik macht deutlich, daß sie nicht nur einen neuen pädagogischen Theorieansatz zu begründen suchen, sondern daß sie auch in hohem Maße bildungspolitisch tätig waren. Wilhelm Dilthey kann als der Begründer der Geisteswissenschaften charakterisiert werden. Im Gegensatz zu Kant und Comte betonte Dilthey die Selbständigkeit der geisteswissenschaftlichen Pädagogik. Der Mensch und sein Geistesleben können nicht auf die Natur zurückgeführt werden, sondern müssen aus ihrem geschichtlichen Dasein interpretiert wurden. Das methodologische Grundmuster der Geisteswissenschafen ist nach Dilthey nicht das Erklären im Sinne experimentell überprüfbarer und mathematisch formulierbarer Gesetzmäßigkeiten, sondern das Verstehen der Bedeutung menschlichen Handelns. Lebensphilosophie von Dilthey wird als eine weltliche und diesseitige, nicht metaphysische Form von Philosophie begründet. Der wissenschaftlichen Charakter der geisteswissenschaftlichen Pädagogik ist unauflöslich mit der menschlichen Wirklichkeit verbunden. Die geisteswissenschaftliche Pädagogik begriff ihren Gegenstand geschichtlich und versuchte deren Sinngehalte hermeneutisch zu verstehen. Wie Lebensphilosophie auf metaphysische Voraussetzungen verzichtet, so geht auch die geisteswissenschaftliche Pädagogik nicht von vorgegebenen Wertsystemen aus, sondern versucht eine relativ autonome Wissenschaft aus der geschichtlichen Erfahrung heraus zu begründen.