Wo bleibt die Arbeiterliteratur heute? Was versteht man eigentlich unter 'Abeiterliteratur'? Welche Kriterien sind bisher allgemein zur Bestimmung des Begriffs angewandt worden? Und welche davon sind heute immer noch als annehmbare anzusehen? Unter di...
Wo bleibt die Arbeiterliteratur heute? Was versteht man eigentlich unter 'Abeiterliteratur'? Welche Kriterien sind bisher allgemein zur Bestimmung des Begriffs angewandt worden? Und welche davon sind heute immer noch als annehmbare anzusehen? Unter diesen grundlegenden Fragestellungen habe ich mich in der vorliegenden Arbeit zuna¨chst mit dem Stellenwert der Arbeiterliteratur in Deutschland befasst. Im Mittelpunkt meiner Arbeit steht die historische Entwicklung der deutschen Arbeiterliteratur und ihre gegenwa¨rtige Bedeutung. Dabei geht es darum, wenn auch in sehr verdichteter Darlegung, die Kontinuita¨t der Arbeiterliteratur in ihren verschiedenen historischen Realisationen sichtbar zu machen.
Die konkreten Ausformungen der Arbeiterliteratur haben sich im Laufe der Geschichte differenziert, dennoch hat sie sich immer mit der 'schlechten' Realita¨t der Arbeitswelt auseinandergesetzt; man stellt fest, dass diese kritische Auseinandersetzung mit der kapitalistischen Wirklichkeit einen wesentlichen Bestandteil der Arbeiterliteratur ausmacht. Im gleichen Sinne war und ist die 'Literatur der Arbeitswelt' als ein Versuch zu verstehen, die neue Wirklichkeit der heutigen Technik- und Informationsgesellschaft sprachlich zu erfassen. Angesichts der Lage, dass die Arbeiterliteratur im allgemeinen an den Rand der literarischen O¨ffentlichkeit geru¨ckt ist und darmt ihren Charakter der o¨ffentlichen Angelgenheit verloren zu sein scheint, gilt es, mit der Betonung der ho¨chsten Differenziertheit der heutigen Arbeitswelt erneut ihren gefragten literarischen Gegenstand zu erschliessen bzw. nach den konkreten, in der Arbeitswelt auftretenden Vera¨nderungen zu fragen, um ein entscheidenes Kriterium zur Beurteilung der Mo¨glichkeit bzw. Unmo¨glichkeit der Arbeiterliteratur zu ergru¨nden.