In Kleistschen Novellen ist die Welt gebrechlich. Diese gebrechliche Welt bereitet Unklarheit, Zweideutigkeit, R??tselhaftigkeit und noch Widerspr??chlichkeit vor. Darin geraten die Figuren in Verwirrung des Gef??hls. Die Verwirrung des Gef??hls verur...
In Kleistschen Novellen ist die Welt gebrechlich. Diese gebrechliche Welt bereitet Unklarheit, Zweideutigkeit, R??tselhaftigkeit und noch Widerspr??chlichkeit vor. Darin geraten die Figuren in Verwirrung des Gef??hls. Die Verwirrung des Gef??hls verursacht oft Katastrophe, welche sich im st??rksten Ma??e in den Tod als Totalkatastrophe ver??ndert. Falls aber die Figuren in der Verwirrung ihres Gef??hls die Katastrophe ??berwinden, ??berleben sie.
Die Katastrophe wird mittels des Vertrauens, das die Figurenbesitzen, ??berwunden. In
bezug auf das Vertrauen, mit dem die Figuren in Kleistschen Novellen
zusammenh??ngen, sind drei Formen davon auffallend, n??mlich Betrug, Verzicht und Anhalten.
Zum ersten Fall geh??ren die Novellen wie 『Michael Kohlhaas』und 『Der Finding』. Die Figuren, deren Vertrauen betrogen werden, nehmen Rache. F??r die Figuren bedeutet der Betrug ihres Vertrauens die Vernichtung ihrer Existenz, die Rache das letzte Mittel zur Heimkehr ihrer Existenz. Die Rachsucht ist ein urspr??nglicher Trieb des menschlichen Lebens. Das Vollbringen der Rache hat den Sinn des Wiedergewinns ihrer verlorenen Existenz, und darum ist selbst der Tod kraftlos vor dieser Rachsucht. F??r Kohlhaas und Piachi bedeutet der Tod einen ??u??erlichen Untergang, aber keinen innerlichen. Folglich ist ihr Tod nicht tragisch zu begreifen.
Zum zweiten Fall geh??rt die Novelle 『Die Verlobung in St.Domingo』. In dieser Novelle verzichtet Gustav auf sein Vertrauen zu Toni. Sein Verzicht t??tet sie. Dieser Tod beruht auf seinem Mi??trauen, auf dem Zwiespalt seiner innerlichen Ordnung. Dieser Tod ist so tragisch, da?? dieser einen anderen Tod, n??mlich seinen Selbstmord hervorruft.
Zum dritten Fall geh??ren die Novellen wie 『Das Erdbeben in Chili』, 『Die Marquise von O...』und 『Der Zweikampf』. Durch das Anhalten des Vertrauens werden die Figuren gerettet. Im 『Erdbeben in Chili』 werden Jeronimo und Josephe get??tet, trotzdem ver??ndert sich der schicksallhafte Tod mittels des Anhaltens ihres Vertrauens, mittels der Unnachgiebigkeit ihres Inneren, in ihren freiwilligen Tod. In Diesem Tod ist eine Art von Hoffnungen vorauszusehen. In der『Marquise von O...』 und im 『Zweikampf』 erleben die Figuren (die Marquise, Littegarde und Friedrich von Trota) gerade in ihrem anhaltenden Vertrauen den Sieg.
Die gebrechliche Welt und der Tod sind "unvermeidlich, seitdem wir von dem Baum
der Erkenntnis gegessen haben". Auf der Welt gibt's best??ndige Katastrophen. Aber Kleist mag damit keine v??llige Verzweiflung meinen. Denn er will auf die Reise um die Welt nicht verzichten, "um zu sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist." Denn er wei??, da?? immer noch ein Regenbogen in der tr??ben Wolke vorhanden ist.