In der vorliegenden Arbeit habe ich nach dem zeitlichen Ablauf die auswärtige Sprachenpolitik von BRD im Lauf der Integration in Europa betrachtet. Und dabei habe ich auch die innerhalb von Deutschland kritischen Auffassungen über die auswärtige Sp...
In der vorliegenden Arbeit habe ich nach dem zeitlichen Ablauf die auswärtige Sprachenpolitik von BRD im Lauf der Integration in Europa betrachtet. Und dabei habe ich auch die innerhalb von Deutschland kritischen Auffassungen über die auswärtige Sprachenpolitik von Bundesregierung untersucht.
Während die frühen Verlautbarungen zur internationalen Stellung der deutschen Sprache überwiegend optimistische gefärbt sind, macht sich seit Mitte der 1960er Jahre zunehmend Pessimismus breit. Die Sorge um den weltweiten Rückgang der deutschen Sprache wird immer häufiger und deutlicher ausgesprochen, und die Charakterisierungen ihrer internationalen Stellung verschieben sich tendenziell von 'Weltbildungssprache' zur 'Regionalsprache'.
Die nach der totalen Niederlage Hitler-Deutschlands 1949 gegründete Bundesrepublik musste bei allen politischen Entscheidungen die Belastungen Deutschlands durch die Verbrechen der NS-Diktatur in Rechnung stellen. In einer solchen Situation war an eine regierungsamtliche Sprachen- politik kaum zu denken. Trotzdem verteidigte die Bundes- regierung schon 1951 die Geltung von Deutsch als Sprache in supranationalen Gremien gegen Versuche Frankreichs, im Nachkriegseuropa eine französische Sprachhegemonie zu erreichen.
Aber im Lauf der Integration von Westeuropa kam es zu einer deutlichen Veränderung der sprachenpolitischen Kurses nach dem Amtsantritt der Regierung Brandt/Scheel im Jahr 1969. Um angesichts seiner erstarkten Wirtschaftkraft Deutschlands und der eben begonnen relativ eingeständigen Ostpolitik kein Misstrauen unter den westlichen Partnern zu wecken, glaubte die Bundesregierung, seine Bereitschaft zur Integration in Europa und den weitgehenden Verzicht auf eine nationale Interessenorientierung stärker unter Beweis stellen zu müssen.
Dies wirkte sich auch in seiner Haltung zur Sprachenpolitik aus. Also scheint die Sprachenpolitik von BRD geradezu als Forum gewählt worden zu sein, um diesen Abschied von der klassischen nationalen Interessenpolitik zu demonstrieren.