Der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman Herkunft (2019) von Saša Stanišić wird der “Migrationsliteratur” zugerechnet, die von Autoren mit “Migrationshintergrund” auf Deutsch verfasst ist und Verlust des Heimatlandes, Sehnsucht ...
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Der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman Herkunft (2019) von Saša Stanišić wird der “Migrationsliteratur” zugerechnet, die von Autoren mit “Migrationshintergrund” auf Deutsch verfasst ist und Verlust des Heimatlandes, Sehnsucht ...
Der mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman Herkunft (2019) von Saša Stanišić wird der “Migrationsliteratur” zugerechnet, die von Autoren mit “Migrationshintergrund” auf Deutsch verfasst ist und Verlust des Heimatlandes, Sehnsucht nach Heimat und Identitätsfragen zum Thema hat. Herkunft ist zwar in dem Sinne ein Werk der Migrationsliteratur, dass der Autor mit 14 Jahren aus dem zerfallenen Jugoslawien nach Deutschland geflüchtet ist und seit 1992 in Deutschland lebend auf Deutsch schreibt, aber dieses Buch sprengt den Rahmen der Migrationsliteratur, die innerhalb der deutschen Literatur eine maginale oder Außenseiter-Position einnimmt. Denn es ist vielmehr ein “übernationales, idealjugoslawisches, europäisches Geschichtenbuch” (Weidemann). Also ein transnationaler Roman. Dieser Roman behandelt nicht die konkrete Frage nach der Herkunft des Menschen Stanišić, sondern die Frage, “was Herkunft überhaupt sei” (Zink). Die Idee der “Nation”, die auf die Herkunft gegründet ist, hat zwar historisch die gesellschaftliche Zusammengehörigkeit innerhalb des Nationalstaates gestiftet aber durch “Exklusion” (Habermas) der Anderen zu einem katastrophalen Ende geführt.
Dieses Buch ist ein ‘trans’-nationaler Roman, einerseits weil es am Beispiel des Bosnienskriegs die Katastrophe des Nationalismus in Erinnerung ruft und dem kollektiven Gedächtnis einverleibt, das in der “postnatonalen Konstelltion” (Habermas) Europas die kollektive Identität stiftet. Andererseits ist dieses Buch ein transnationaler Europaroman, der statt Exklusion die “Inklusion” versucht, dabei aber jedem das Recht gibt, “ein Anderer zu bleiben” (Habermas). Ganz im Sinne des Mottos der EU: “in der Vielfalt geeint”. Hier spielt die Gattung des Romans als “Autofiktion” eine wichtige Rolle, denn in der Autofiktion geht es nicht um die “Selbstentdeckung”, sondern “Selbsterfindung” (Zipfel). Herkunft als Autofiktion stellt die Herkunft nicht als durch Blut, Sprache und Religion Fixiertes und daher nicht Veränderbares, sondern als durch Performanz des Schreibens erst Herzustellendes dar. Dabei spielt das Drachen- oder Schlangenmotiv in der fragmentarischen, nicht linearen Erzählweise als ein Leitmotiv eine wichtige Rolle. Auf dem Cover ist ein Drache abgebildet und der Anhang des Romans ist “Der Drachenhort” betitelt. Einerseits symbolisiert die Hornotter, eine Giftschlange, in der eine irdische Gestalt des Drachens zu sehen ist, das Gift des Nationalismus. Die singende Schlange, die verwandelte Hornotter, symbolisiert andererseits aber die Performanz des Schreibens, durch die erst das Ich hervorgebracht wird. Und schließlich symbolisiert der Drache jeden einzelnen, der die eigene Geschichte als Feuer bewahrt. Der Roman Herkunft befeuert die Welt durch das Addieren von Geschichten.
참고문헌 (Reference)
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10 Hissy, Maha El, "“Die Abschweifung ist Modus meines Schreibens”: narrative und politische Abenteuer in Saša Stanišićs “Herkunft” (2019)" 2 : 143-154, 2020
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