Die anthropologische Reduktion ist eine philosophische Deutung, die vom menschlichen Standpunkt aus das Seiende als Ganze begreift und schatzt. Der vom Transzendentalen befreite Mensch versteht sich und Welt aus sich selbst aus. Das bedeutet die objek...
Die anthropologische Reduktion ist eine philosophische Deutung, die vom menschlichen Standpunkt aus das Seiende als Ganze begreift und schatzt. Der vom Transzendentalen befreite Mensch versteht sich und Welt aus sich selbst aus. Das bedeutet die objektivierende Herrschaft der Welt von subjektivem Ich. Es ist nichts als die vom Subjekt uniformierende Einheit, die das ganze seiende Ding zum Subjekt reduziert. Obwohl die anthropologisohe Reduktion so viel durchgefuhrt wird, kann doch Mensch oder Ding zur Wahrheit nicht gelangen.
Und doch in der philosophischen Anthropologie wird tatsachlich der objektivierend fragende Mensch selbst als Sein geworfen. Diese Geworfenheit ist gerade das Wahre Bild des Menschseins. Der Mensch ist geworfen als das nicht objektivierende Wesen, das gegebene Sein bedeutet die Endlichkeit des Menschen. Der Mensch als Sein zum Tode geht uber die menschliche Grundlage hinaus, warum er sein soll. Wie eine Rose keine Ursache fur ihr Bluhen hat, so hat der Mensch zum Tode keine Ursache fur sein Sein.
Und weil das Sein vom menschlichen Standpunkt aus nicht endgultig begriffen werden kann, wird der Mensch zum Nichts beim Ausweichen vor sich selbst. Nur bei der Frage nach der Endlichkeit wird anthropologische Unterschung eine Pflicht fur Philosophen. Die Aufgabe der philosophischen Anthropologie beruht auf die Endlichkeit des Menschen. Diese Endlichkeit bedeutet die Geworfenheit zum Sein.
Solange die anthropologische Reduktion als die zum subjektiven Ich objekeivierende Reduktion durchgefuhrt wird, ist sie gerade eine neuzeitliche subjektive Mentaphysik selbst.