체념, 폭력의 시대에 맞서는 문학적 저항 - 알프레드 되블린의 망명소설 『바빌론 왕의 유랑』 연구 - = Resignation als literarischer Widerstand im Zeitalter der Gewalt: - Eine Studie zum Alfred Döblins Exilroman Babylonische Wandrung -

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Der Exilroman Babylonische Wandrung (1934), den Alfred Döblinwährend seiner Exilzeit in der Schweiz und Frankreich verfasste, nimmt inder literarischen Laufbahn Döblins eine besondere Stellung ein: Er ist demAugenschein nach ein ‘groteskes Gaukelwerk’, das durch“Nichternstnehmen der Dinge, Aufhebung aller Gewichte, Auflösung allerOrdnung”(Walter Muschg) in parodistischer Art und Weise die höchstrepressive historische Situation zu überstehen scheint. In derTiefenstruktur des Romans vollzieht sich jedoch ein zwar ruhiger undlangsamer, aber radikaler Umsturz des europäischen Denksystems, das seitder Zeit der europäischen Aufklärung bis in die Moderne hineinüberwiegend von instrumenteller Vernunft geprägt ist. Döblin, ein ausOsteuropa stammender jüdischer Intellektueller der Weimarer Republik,versucht die grausame ‘Geschichte der Barbarei’ im Prozess derabendländischen Zivilisationsgeschichte zu entdecken und den ‘Mythos desFortschritts’ auf den Kopf zu stellen, indem der Romanheld Marduk ineinen Baum verschwindet, nachdem er mit seinem irdischen NamenKonrad eine Wanderung durch die Städte Babylon, Bagdad,Konstantinopel, Zürich und Paris absolviert hat, um für die von ihm zuverantwortenden Gewalttaten während seiner Herrschaft im antikenBabylon Buße zu tun. So entzieht er sich dem Walten der GerechtigkeitGottes und tritt heraus aus der Kette der sich ewig bewegendenEntwicklungen, deren Resultat, die ‘Geschichte der Gewalt’, durch den ‘Mythos des Fortschritts’ gerechtfertigt zu werden pflegte.
Der Baum, Sinnbild der Natur, repräsentiert einen vorgeschichtlichen -metahistorischen - Ort, der durch das Wirken der instrumentellenVernunft unkalkulierbar, unkontrollierbar und unstrukturierbar gewordenist. Döblins naturphilosophischen Überlegungen, die sich stets zwischenSelbstvergewisserung und einem Abbau des Ich auf der Suche nach einemmenschlichen Ursprung bewegen, entspricht seine Romanpoetik, die inForm eines ‘modernem Epos’ schließlich “Entselbstung, Entäußerung desAutors, Depersonation” fordert, wobei die literarische Manifestation diesesEpos sich eher in Resignation als in irgendeiner ideologischen oderpolitischen Parole ausdrückt.

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