In diesem Artikel handelt es sich um die Selbstverwirkichung der Hauptdarstellerin im Musical Bari. Nach Jung heißt Individuation zum Einzelwesen werden, und, insofern wir unter Indivdualitat unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigkeit ver...
In diesem Artikel handelt es sich um die Selbstverwirkichung der Hauptdarstellerin im Musical Bari. Nach Jung heißt Individuation zum Einzelwesen werden, und, insofern wir unter Indivdualitat unsere innerste, letzte und unvergleichbare Einzigkeit verstehen, zum eigenen Selbst werden. Man kann deshalb ‘Individuation’ als ‘Verselbstung’ oder als ‘Selbstverwirklichung’ ubersetzen. Am Anfang des Musicals geriet Bari in die Lebenskrise, weil sie von ihrem Geliebten verlassen worden ist. Im Zusammenbruch ihrer Hoffnungen und Erwartungen versucht sie, sich zu toten. Dank dem Zauberer wird ihr Leben gerettet, aber fallt sie ins Koma. In dem Moment taugt der Zauberer auf, fuhrt sie zur Ursprung des Lebens, wo der Konig Ogu regiert. Bari fangt zwischen Leben und Tod an, sich zu fragen danach, wer sie eigentlich ist. Im Konigsreich wird Bari erkennen, daß sie die letzte Tochter des Konigs ist, aber gerade nach der Geburt ausgesetzt wurde, weil sie eine Tochter ist. Der Vater ist sterblich krank, aber er konnte beleben, wenn jemand die heilige Medikament in Soechoen des Jenseits mitbringen wurde. Bari muß zu Soechoen gehen, weil alle andere Tochter abgesagt haben. Am Angang hat sie auch es verweigert, dort zu gehen. Aber nachem sie zufallig danach gehort hat, daß die Eltern auch schmerzhaft nach der Aussetzung gelebt haben und gerade deshalb der Vater die totliche Erkankung bekam, heilige Medikament mitzubringen. Auf dem Weg zu Soechoen uber den Fluß Hwangchoen und die Holle steht sie ihre Schatten ihren Unbewußten gegenuber, integriet sie ins Bewußtsein. Endlich trift sie ihren Animus Musangsung in Soechoen. Durch die Liebe zwischen Bari und Musangsung vollendet sich das Mysterium Coniunctionis. Durch die Vereinigung verwirklicht sie sich das Selbst. Da erkennt sie sich, daß sie selbst die heilige Quelle und Liebe ist. Die Autorin Joengsook Kim strukturiert die Beziehung zwischen dem Bewußtsein und Unbewußten wie zwischen Irdischen und Unterirdischen als Spiegel. Der Schmerz von Bari in dieser Welt wurde in dem unterirdischen durch die Liebe mit Musangsung kompensiert. Auf dem Weg zu Soechoen zur Suche nach dem heiligen Medikament fur den Vater wurde sie nicht nur ihren Vater gerettet, sondern auch sich Selbst und auch alle Vewundeten, die sich auf dem Schwellen zwischen Leben und Tod schweben. Die Buhnenzeichnerin Soenhui Shin veranschaulicht Soechoen als grune idyllische Welt. In dieser Idylle leben alle Wesen harmonisch zusammen. Diese Vereinigung der Gegensatzen zeigt sich die Selbstverwirkichung von Bari. Dies Musical wurde im Jahr 1999 in Yoesuluijoendang in Seoul aufgefuhrt. Damals waren viele Firmen wegen IMF pleitegegangen oder wurden restrukturiert, demzufolge wurden zahlreiche Menschen arbeitslos und schwebten sich auf der Straße. Diese gesellschaftliche Situation berufte sich auf die Archetype der Aufgesetzten Bari. In diesem Musical wurde die Mythos Bari aktualisiert dadurch, daß die Hauptfigur Bari Baumann als Adoptierte ins Ausland darstellt. Sie wurde nicht nur von den leiblichen Eltern und Adoptiveltern, sondern auch vom Geliebten verlassen. Diese mehrfachen Betonungen der Verlassenheit ließ sich die damalige gesellschaftliche Atmosphare wiederspiegeln. Dadurch konnte die Auffuhrung den Zuschauern zum Mitleid mit den Schmerzen der Außenseiten der Gesellschaft fuhren.