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축제의 고전적 이념과 해체 - 19세기 독일 리얼리즘 소설의 축제장면을 중심으로 -
고영석 ( Young Suck Koh ) 한국독일언어문학회 2003 독일언어문학 Vol.0 No.19
Die Absicht der vorliegenden Arbeit liegt darin, anhand einiger Literaturtexte klassische Idee des Festes festzumachen und ihren Auflo¨sungesprozess im spr¨ateren Realismus weiter zu verfolgen. Dafu¨r wird zuna¨cht zwei Gedichte von Goethe und Ho¨lderlin, die das Fest zum Thema haben, analysiert und dann Festszene in den realistischen Romanen des 19. Jahrhunderts nach ihren inhaltlichen Zu¨gen und erza¨hltechnischen Funktionen gefragt. In dem idealistischen Literaturtext wie in der Lyrik von Goethe(Maifest) und Ho¨lderlin (Friedensfeier) stellt sich das Fest als ein Erlebnisort der Harmonie und Verbundenheit dar, In dem die Menschen, die Natur und sogar der Gott miteinander vereinigt sind und damit eine idealisierte Gemeinschaft mit Lebensgenuss und Freude, mit Liebe und Glu¨ck manifestiert ist. Die Idee des Festes kann daher als Metapher der menschlichen Sehnsucht nach dem utopischen Zustand begriffen werden, der dem Alltagsleben des Menschen entgegengesetzt ist. Diese Festidee hat ihre Gu¨ltigkeit noch bis zum Anfang des poetischen Realismus. Kellers Festdarstellung in dem Roman Der gru¨ne Heinrich(1. Fassung) z. B. macht es noch einmal deutlich, dass die festliche Freude sowie der klassischen Festidee entsprechende Harmonie in der U¨bereinstimmung von Mensch und Natur, in der Aufhebung der Zeit und schliesslich auch im gemeinschaftlichen Verha¨ltnis des Einzelnen zum gesellschafttlichen Ganzen errichtet wird. Aber in den Romanen des spa¨terem Realismus der 80er und 90er Jahre, die das verschiedene Fest als ein sehr ha¨ufiges Motiv des bu¨rgerlichen Lebens benutzen, geht der festliche Geist der Harmonie und Gemeinschaft immer mehr verloren. Das Fest ist nun nicht mehr Selbstzweck und Feier der gemeinschaftlichen Verbundenheit, sondern absichtlich als Mittel zur Demonstraion der gegensa¨tzlichen Verhaltensweise eingesetzt. Noch dazu u¨bernimmt das Fest offenbar eine erz¨ahlstrategische Funktion, allerlei Figuren in Kontakt zu bringen und deren Revaliita¨ten und Konflikten zu pra¨sentieren. Die Hochzeitsfeste in Kellers Martin Salander und Fontanes Frau Jeny Treibel und das Winterfest in Storms Der Schimmelreiter sind erhekkende Beweis dafu¨r. Angesichts der permanenten Festveranstaltungen in der postmodernen Zeit mit dem gescha¨ftlichen oder freizeitlichen Zwecke ist es dringend no¨tig, einmal u¨ber die fast veergessene klassische Festidee der Harmonie und Gemeinschaft nachzudenken und sie, welche Form auch immer, der heutigen Lebenssituation angepaβt wieder zu verwirklichen.
고영석(Young Suck Koh) 한국독어독문학회 2001 독어독문학 Vol.77 No.1
Der Zweck dieser Arbeit liegt darin, die geschichtliche Entwicklung der koreanischen Germanistik von ihrem Anfang bis heute in chronologischen Zeitabschnitten kurz darzustellen. Diese Darstellung versteht sich natu¨rlich als eine Wissenschaftsgeschichte unseres Faches, aber angesichts der anhaltenden Identita¨tskrise des Faches seit 1995 hat sie auch den Wunsch, das traditionelle Selbstversta¨ndnis unserer Disziplin als Fremdsprachenphilologie innerhalb der Geisteswissenschaften modifizieR beizubehalten. Aus verschiedenen Gru¨nden kann die Entwicklungsgeschicht der koreanischen Germanistik als wissenschaftliche Disziplin ungefa¨hr in 4 Zeitabschnitten gegliedert werden, na¨mlich in die Anfangsphase (1946-1960), in die Entwicklungsphase(19601980), in die Erweiterungsphase(1980- 1995) and in die Umorientierungsphase(seit 1995). In der Anfangsphase ist die koreanische Germanistik infolge des Koreakrieges and wegen der mangelnden Qualifikation der Professoren in wissenschaftlicher Hinsicht in einem sehr niadrigen Niveau geblieben. Erst in der Entwicklungsphase entwickelt sie sich zu einer voll anerkannten wissenschaftlichen Disziplin. Dies ist vor allem auf die kontinuierliche Einrichtung von germanistischen Abteilungen and Einstellungen qualifizierter Professoren and auf die intensive Fo¨rderung der koreanischen Germanisten durch deutsche Institutionen zuru¨ckzufu¨hren. Seit 1980 erlebte sie infolge der bildungspolitischen Maßnahmen der Regierung eine unvorstellbare quantitative Erweiterung. Die bis 1995 andauernde Erweiterungsphase ist trotz einiger negativer Erscheinungen dock im allgemeinen durch die Erweiteiung der Forschungsthemen, die Intensivierung der Forschungsmethoden und gru¨ndlich organisierte wissenschaftliche Veranstaltungen gekennzeichnet. Mit der Anku¨ndigung der Bildungsreform durch die Regierung(1995) muss sich die koreanische Germanistik sowohl inhaltlich als auch stukturell umorientieren, weil die Zahl der Germanistikstudenten drastisch abgesunken ist. Angesichts der neulich erhobenen Stimmen fur die grundsta¨tzliche Umstrukturieiung der bisherigen koreanischen Germanistik in Richtung `Deutsch als Fremdsprache`, `Deutschlandforschung` oder `Deutsche Kultur` bin ich der Meinung, dass die philologische, humanwissenschaftliche Tradition unseres Faches unverzichtbar ist, und dass die koreanische Germanistik durch die Intensivierung des Deutschunterichts wie auch durch die Einfu¨hrung kulturwissenschaftlicher Methoden erga¨nzt werden kann.
고영석 한국독어독문학회 1984 獨逸文學 Vol.32 No.1
Da der historische Roman vergangene Geschichte als Stoff verwendet, steht er von vornherein in einem Spannungsverhaltnis zwischen der dichterischen Freiheit der Erfindung and der geschichtlich vorgegebenen Faktizitat des Stoffes. Aus diesem Sachverhalt resultieren zwei Fragenbereiche, denen die Forschung nachgehen muB. Der erste Bereich, der mehr der Faktizitt, also dem Inhaltlichen zugeordnet ist, umfaBt die Frage, wie die Romanautoren die historische Wirklichkeit der von ihnen behandelten vergangenen Epoche verstehen and beurteilen. Diese Frage sind in der Forschung seit langem vielfach-sei es vom politiseh-ideologischen oder sei es vom geschichtsphilosophischen Aspekt aus-erortert worden. Aber der zweite, spezifisch auf die Darstellungsproblematik bezogene Bereich stellt sich immer noch als ein Forschungsdesiderat dar. Eine Unternehmung wie diese, die die Darstellungsproblematik des deutschen historischen Romans beschreiben will, kann nicht umhin, zuerst dessen gattungsimmanenten Charakter klar zu erkennen. Denn die Darstellungstechnik ist von vornherein durch den spezifischen Charakter der Gattung vorbedingt. Um die Wesenselemente des historischen Romans ausmachen zu konnen, ist es ratsam, auf die Genese dieser Gattung zuruckzublicken. Der deutsche historische Roman versteht sich von seiner Entstehung um 1820 an als ein Versuch, einerseits die historisch-wissenschaftlichen, trockenen Geschichtsschreibungen der Zeit zu erganzen and das Gesamtbild einer vergangenen Epoche lebendig zu vermitteln, and andererseits die romantisch-m~rchenhaften, phantastischen Romane der Romantik zu ersetzen and durch die Darstellung der geschichtlich beglaubigten Charaktere and Ereignisse dem Leser ein hoheres MaB an Wahrscheinlichkeit and damit an LTberzeugungskraft zu geben. Als ein lehrreiches Beispiel dafur wurden damals die Romane von W. Scott genannt. W. Scott hat in seinen historischen Romanen eine fiktive, mittlere and durchschnittliche Figur ins Zentrum des Erzahlgeschehens gestellt. Die MittelmaBigkeit, Unentschiedenheit and Passivitat eines solchen Helden bringt es mit sich, daB er in die verschiedenen Gesellschaftskreise verschlagen and so mit ihm das game Panorama einer Zeit mit ihrer verschiedenen Krafte prasentiert werden kann. Daruber hinaus hat der Scottsche Held in rezeptionsasthetischer Hinsicht sehr wichtige Funktion. Er ermoglicht namlich aufgrund seiner MittelmaBigkeit, sich mit dem Leser leicht zu identifizieren. Die Identifikation des Lesers mit dem Romanhelden ist ja unerlaBliche Voraussetzung fur unmittelbare Begegnung mit der Geschichte. Deutsche Autoren in Biedermeierzeit ubernehmen solche Scottsche Erzahlkonstruktion. Sie machen auch eine fiktive Figur zum Helden ihrer Romane. Aber sie unterscheiden sich dadurch von W. Scott, daB sie: nicht den mittleren bzw. neutralen Helden auftreten lassen. Der mittlere Held, wie er etwa in ichtenstein" von W. Hauff oder in abanis" von W. Alexis zu sehen ist, wird Instrument der Parteinahme fur einzelne historische Heroen, die dann als politische Vorbilder in der Gegenwart dienen. Die Tendenz der Parteinahme fur eine bestimmte Geschichtsperson verstarkt sick in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts, Infolgedessen verzichten viele Romane auf einen fiktiven Helden, and stellen die groBen Manner der Geschichte als Hauptfigur des Romans auf. Solche biographische Geschichtsromane versuchen allerdings die gesellschaftlich bedingte Kluft zwischen dem groBen Helden and dem normalen Leser zu uberbrucken, indem sie den Helden nicht als Amtsperson, sondern vielmehr als Privatmenschen darstellen. Die Erzahlstruktur wie diese, die sich um die Privatisierung der historischen Heroen bemuht, findet sick am deutlichsten in den Romanen von L. Muhlbach, Es gibt aber in derselben Zeit auch ein anderer Typ der historischea Romane, die von den namhaften Autoren wie Th. Fontane geschrieben Bind. Fontane versteht die Geschichte, wie W. Scott als historische Wirklichkeit, die eigentlich in Wechselverhaltnis von menschlicher Motivation and geschichtlichen Lagen" (W. Iser) bedeutet. Um die so verstandene Geschichte lebendig wiederzugeben, hat Fontane, wie sein Roman or dem Sturm" zeigt, statt eines Helden verschiedene fiktive Figuren auftreten lassen and siein verschiedene Lebenskreise gegliedert. Er hat dann diese nebeneinandergestellte Lebenskreise nach szenischer Erzahlmethode geschildert, damit der Leser sie unmittelbar miterleben kann. In seinem historischen Roman verwendet Fontane im Grunde genommen die gleiche Erzahltechnik seiner realistischen Gesellschaftsromane. In heutiger Sicht konnte man sagen, daB Fontane somit ein Vorbild der Gattung Geschichtsroman geschaffen hat.
고영석 한국독어독문학회 1981 獨逸文學 Vol.26 No.1
Angesichts des zunehmenden Interesses fur die Frage nach dem Verhaltnis zwischen Schriftsteller and Gesellschaft scheint es sehr sinnvoll zu sein, Goethes orquato Tasso" noch einmal unter die Lupe zu nehmen, da diesel Werk, wie der Autor selbst sagt, die isproportion des Talents mit dem Leben" thematisiert hat. Wir gehen davon aus, daB der Dichter Tasso am Ende dock gescheitert ist: o klammert sich der Schiffer endlich noch/Am Felsen felt, an dem er scheitern sollte", and stellen die Frage, worin der Grund des Scheiterns liegt. Es ist dabei zu erwarten, daB dal Scheitern des Dichters vor allem durch gegensatzliche Wesens- and Funktionsbestimmung der Dichtung zwischen beiden Seiten verursacht worden ist. Diese Erwartung markiert den Horizont unserer Interpretation. Das hier von uns gestellte Thema wurde jedoch bisher nicht genugend erortert. Die biographisch-positivistischen Interpreten glauben meistens an gewisse Versuhnung zwischen Tasso and Hofgesellschaft. Hingegen sehen die literarhistorisch orientierten Leute den titanischen Geist Tassos sowohl von der Hofgesellschaft wie such vom Autor selbst verurteilt, indem sie standig den Entwicklungsgang Goethes vom Sturm and Drang zur Klassik vor Augen fiihren. Diese Einsichten Bind dann durch zahlreiche werkimmanente Arbeiten wie etwa von E. Staiger, B.v. Wiese, W. Rasch iiberholt worden. Sie verstehen dal Werk all eine existenzielle rag6die des Dichters" and betouen den onflikt zwischen Menschen and Dichter in asso", so daB dal eigentliche Problem eher verschleiert werden muB. Erst seit dem Ende 60er Jahre setzt sick eine sozialgeschichtlich bzw. ideologiekritisch orientierte Interpretationsmethode ein. Man stellt wieder das antagonistische Verhaltnis von Dichter and Hofgesellschaft in den. Vordergrund and leitet daraus den Konflikt des Dramas and das Scheitern des Dichters ab. C. Burger hat z.B. Tassos Scheitern auf unuberwindbaren Widerspruch des Autonomieprinzip folgenden Dichters zu dem im Grunde genommen nur fur die Aufrechthaltung des absolutistischen Herrschaftssystems interessierten hbfischen Mazenat zuruckgefuhrt. Und H.R. Vaget findet den Grund dafur gerade in der Tatsache, daB die Wirkungsabsicht des Dichters durch dilettantische Kunstauffassung der Hofgesellschaf gehindert worden ist. Die vorliegende Arbeit stimmt also mit C. Burger and H.R. Vaget darin iiberein, daB sie Tasso an der Fixidee der Hofgesellschaft, insbesondere an ihrer entgegengesetzten Funktionsbestimmung der Dichtung gescheitert sieht, aber, and das muB betont werden, sie wird konzipiert als Prazisierung, Erganzung and Korrektur der Ergebnisse der beiden Autoren. Fur die Hofmenschen ist die Dichtung nur dann schatzenswert, wenra sie in der Lebenspraxis als Mittel des Selbstgenusses and der Unterhaltung, als Dekoration des Alltags oder als Garantie des Nachruhms nutzliclr sein konnte. Unter solchem Nutzlichkeitsbegriff haben sie der Dichtung gesellschaftlich bloB eine untergeordnete Funktion zugeschrieben. Aber Tasso, der sick als Genie im Sinne des Sturm-und-Drangs erkennt, nimmt sein dichterisches Schopfertum sehr ernst. Dichten heiBt fur ihn eineArt von Naturtrieb, der auf keinen Fall gebandigt werden kann. Er istdavon uberzeugt, daB seine Dichtung nur aus der Einsamkeit entsteht, and daB sie nur durch Phantasie and Einbildungskraft ermoglicht wird.. Tasso verkorpert also, um mit C. Burger zu sagen, die ubjektivitat des modernen, burgerlichen Kunstlers". Trotzdem dnrfen wir seine. unverborgene Absicht der offentlichen Wirkung nicht iibersehen; er ist, wie Goethe selbst, durchaus publikumsbewuBt, denkt immer an gesellschaftliche Wirkungsmoglichkeit, indem er die Rolle des Dichters mit der des Helden and des Tatmenschen gleichsetzt. Die Hofgesellschaft ist aber wegen ihrer banalen Dichtungsauffassung nicht in der Lage, Tasso richtig zu verstehen, weder sein dichterisches Schopfertum noch seine Wirkungsabsicht. Dies ist eben der Grund dessen, was Tasso zum Schei tern gebracht hat. Allerdings bedeutet das Scheitern im Falle Tassos nicht das AufhiSren des Dichtens. Er wird weiter dichten, denn: nd wenn der Mensch in seiner Qual verstummt,/ Gab mir ein Gott, zu sagen, wie ich leide." Aber es ist leicht zu vermuten, daB Tasso von nun an seine Intention der gesellschaftlichen Wirkung in versrarkerem AusmaBe einschranken und, in sich zuruckgezogen, mehr intensiv das Autonomieprinzip der Dichtung verfolgen wird. So gesehen stellt das Drama orquato Tasso" nicht den Anfang des burgerlichen Prinzips der Kunstautonomie darhier muB Burgers These revidiert werden, sondern eher eine Vertiefung des bereits um Mitte des 18. Jahrhunderts angebahnten Autonomieprinzips der Kunst.
고영석 연세대학교 인문과학연구소 1995 人文科學 Vol.73 No.-
Angesichrs der verschidenen negativen Befleiterscheinungen der raschen Industrialisierung hierzulande scheint es sehr sinnvollzu sein, einmal u"ber das Glu"ck des heytigen Menschen nachzudenken. Jeder Mensch will glu"cklich sein, aber wie kann man das erreichen? Ist das u"berhaupt mo"glich? “Glu"ckich ist derjenige”, so sagt Hegel, “welcher sein Dasein seinem bedonderen Charakter, Wollen und Willku"r angemessen hat und so in seinern Dasein sich selbst genießt” Von der Tradition solcher idealistischen Dasein Glu"cksvorstellung her gesehen, heißt das Glu"ck des Menschen ein vollkommens Einssein mit sich selbst und ein daraus resultierter Selbstgenuß. Aber solch Totalglu:ck ist allderding nicht von diser Welt. Deshalb Mu"ssen wir nur das kleine Erhaitungsglu"ck bzw. das kleine Glu"ck in Sinne eines erfu"llten Lebens im gesellschaftlichen Alltag im Auge haban. Das Glu"ck ist demnach Bewahrumg von Ich-Identita:t, und Vermeidung von Entfremdung gemeint. Theodor Fontane, der repra"sentative Autor des deutschen Realismus des 19. Jahrhundert, thematisiert in seinen Gesellschaftsromanen die die Spannung von individuellen Wu"nschen und gesellschaftlichen Zwa"ngen, und versteht wuter dem Glu"ck gerade das harmonische Verha"lnis von beiden. Das Glu"ck das Menschen ist, so nach Fontane, weder in einer freine Herzensbestimmung des einzelnen noch im unbedingten Festhalten as gesellschaftlichen forderunggen mo"glich. Das zeigt er in dem Roman “Irrungen Wirrungen”(1888) sehr anschaulich, indem er die Hauptfiguren, Botho und Lene, ihr dauerhaftes Glu"ck weder in einer Gesellschaftsnorm verletzenden freien Liebe noch in einer dem Gesellschaftsnorm gehorchenden Eheschließung mit anderen erleben la"ßt. Im Gegensatz zu dieser Begrenztheit des Glu"cks stellt uns Fontane in einem anderen Roman “L'Aultera”(1882) ein Modell des Glu"chs dar. Die Heldin Melanie hat zwar mit dem Ehebruch gesellschaftliche Moral verletzt, am Ende jedoch mit neuen Mann Rubehn do gar in einem wirtschaftlichen Bankrott durch Liebe und Arbeit ein neues Leben eingerichtet, das schließlich von anderen Leute anerknnt wird. Um glu"chlich zu sein, braucht man u:ber die gegenseitige Liebe und tu"chtige Arbeit hinaus die Anerkennung der Gesellschaft. Im Fontanesschen sinne kann das kleine Glu"ck in der zeit der Industrialisierung, nur dann ereicht werden, wenn Entfremdung vermeidet, Selbsterfu"llung ermo"glicht und Identita"t gesichert wird. Zum Erreichen des Glu"cks braucht der Mensch nicht den Verzicht auf sich selbst oder Selbstisolierung von der Gesellschaft, sondern die volle Harmonie mit der Gesellschaft durch Ma"ßigung der Glu"cksanspru"che, die trotz allen Schwierigkeiten auf der Liebe und Arbeit basiert ist.