In dieser Arbeit wird eine Untersuchung der Ideophone75) im Deutschen und Koreanischen unternommen, in zwei Sprachen also, die sprachtypologisch sehr verschieden sind. Im Koreanischen sind die lautsymbolischen Worter sehr entwickelt und in dreifacher ...
In dieser Arbeit wird eine Untersuchung der Ideophone75) im Deutschen und Koreanischen unternommen, in zwei Sprachen also, die sprachtypologisch sehr verschieden sind. Im Koreanischen sind die lautsymbolischen Worter sehr entwickelt und in dreifacher Hinsicht differenziert: Phonomime (= Onomatopijie), Phhomime und Phono-Ph2nomime7~). Diese Worter werden in der koreanischen Alltagsprache sehr oft venvendet. Die koreanischen Ideophone werden zur Wort-klassenkategorie Adverb zugerechnet. Im Satzzusammenhang aber funktionieren sie etwas anders als andere Adverben: so modifizieren sie z.B. fast nur Verben oder sie konnen wie ein selbsthdiges Wort vom Satz isoliert stehen.
Im Vergleich dazu wird das &nliche Sprachphhomen im Deutschen eher als Peripherie betrachtet und ist nicht so subklassifiert wie im Koreanischen. Explizit sind nur die Onomatopijien im Lexikon eingetragen; sie werden zur Subklasse der Interjektionen gerechnet. Bei genauerer Betrachtung der deutschen Phonomime stellt sich allerdings heraus, daR es durchaus phono-phhomimische Worter gibt: z.B. patsch, klatsch usw. Es erhebt sich somit die Frage: gibt es im Deutschen auch den phiinomimischen Ausdruck? Oder wie kann man die Bewegungsgestalt der Sachverhalte im Deutsche fomdieren? Bei einer ersten Betrachtung ist zunkhst leicht festzustellen, da8 deutsche Phhomime nicht existieren. De Durchsuchung einiger Texte ergibt, dal3 Phhomime in anderer Art und Weise als im Koreanischen ausgedriickt werden konnen: es wird nhiich an dieser Stelle ein Verb gebraucht: z.B. kribbel krabbel, schmacht schnapp in den Satzen a) - c). Im Deutschen werden die Phiinomime mit dem Wortstamm des Verbs durch okkationelle Bildung verwirklicht.
a) Knbbel, krabbel, bums da fie1 einer
b) Seufz, schluchz, schmacht ... wer sortied die Liebesgde fiir die Stars?
c) Schnapp, schmatz, schluck, mjamm -, das hat den Padagogen nicht gefallen, denn damit war der Zeigefinger ab
Daraus konnen einige SchluRfolgerungen gezogen werden:
1. sowohl das Deutsche als auch das Koreanische verfugen uber Ideophone.
2. sie werden in beiden Sprachen anders versprachlicht.
3. diese Unterschiede miissen Mar wahrgenommen werden, wenn man koreanische Ideophone ins Deutsche cder umgekehrt ubersetzt.
Abschlieaend sei die Tatsache erwiihnt, daR der Terminus Ideophon eigentlich aus der Unte,rsuchung afrikanischer Sprachen stammt. Nach der Untersuchungen mancher euro-amerikanischer Wissenschaftler sind die Ideophone in diesem Sprachgebiet sehr entwickelt und im Sprachgebrauch verbreitet. Sie spielen in den afrikanischen Sprachen eine groRe Rolle.