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김민기와 볼프 비어만 : 60,70년대 작품 비교를 중심으로
류신 ( Shin Ryu ) 한국브레히트학회 2006 브레히트와 현대연극 Vol.15 No.-
Min-Gi Kim und Wolf Biermann traten in den 70er Jahren als Liedermacher hervor, die energisch gegen soziale Gegensatze und politische Unterdruckung fochten. Beide haben fur ihren Widerstand gegen die Willkurregime, die ihre Lander beherrschten, einen hohen Preis zahlen mussen. Kim, ein Symbol der koreanischen Demokratiebewegung, die sich gegen die Diktatur Chung-Hee Parks erhob, traf seit 1971 de facto ein uneingeschranktes Auftritts-und Publikationsverbot. Seither sollte die Stimme des Sangers in Korea offiziell nicht mehr vernommen werden. Biermann, der seine Kritik an der autoritaren Politik der in ihrer Burokratie erstarrten SED, erhielt in der DDR zunachst 12 Jahre Auftrittsverbot und wurde schließlich 1976 fur "sein feindseliges Auftreten gegen die DDR" in die BRD verbannt. Die vorliegende Arbeit stellt den Versuch dar, die in den 60er und 70er Jahren entstandenen Lieder Kims bzw. Biermanns vergleichend zu betrachten und dabei die jeweils eigentumlichen Methoden herauszuarbeiten, mittels derer die beiden Liedermacher jeder auf seine Weise ihre Kunst in den Dienst des Kampfes gegen Unrecht und Willkur stellen. Dabei werde ich mein Augenmerk auf die triste politische Aura richten, die das Schaffen Kims und Biermanns wie ein dunkler Schatten umgibt, und von ihr ausgehend die Texte ausleuchten und ausloten, inwieweit beide im Kampf gegen die politischen Widerspruche gemeinsame asthetische Wege beschreiten, aber auch wo sich beider Weg trennen. Aus dieser Arbeit lassen sich drei Folgerungen ziehen: Erstens prasentieren sich die Naturphonomene, die Kim und Biermann in ihren Liedern schildern, als Signaturen einer politsichen Welt. Im sinnfalligen Medium von Naturmetaphern versuchen Kim und Biermann, abstrakte, komplizierte, politische Gedankengange zu illustrieren. Damit gewinnen ihre Lieder uberzeugende Anschaulichkeit. Zweitens Kim und Biermann kritisieren alle Foremen von Gewalt. In den Liedern Kims enthullt sich selten die Gewalttater. Dagegen ist Biermanns schonunglose Kritik an Gewalttatigkeit und Militarismus in der DDR direkt und konkret. Drittens ist das lyrische Ich Kims ein stimmungshaft-gefuhlerfulltes, individuelles Sujekt, wahrend das Biermanische rabitate Ich, das sich zum aggressiven Exzess steigert, als "ein gesellschaftliches Subjekt" zu interpretieren ist. Die Lieder von Kim bezeugen das Recht eines lyrischen Subjekts auf eine individuelle Erfahrung, in deren Wahrnehmungsmodi sich eine asthetische Sensibilisierung vorbereitet. Das personliche Element bei Kim starker ausgepragt; es sucht nicht sofortige Konfrontation mit einem Kollektiv, sondern zunachst uberhaupt die subjektive Dimension einer Erfahrung. Aber mit diesen scheinbar unpolitischen Liedern gingen die Massen in Sudkorea auf die Straße gegen die Diktatur. Im Gegensatz zu Kim berief Biermann auf realistische Traditionen. Er war uberzeugt, Dichtung musse politisch sein. Er kam von den politischen Leidenschaft zur Kunst. Das lyrische Ich Biermanns mundet daher nicht in eine resignierte Kapitulation, sondern in einen dezidiert oppositionellen Standpunkt. Seit der 11. ZK-Tagung blieb Biermann bis zu seiner Ausburgerung ein Mensch in Quarantane, ein politischer Sanger ohne Buhne, und ein Dichter ohne Publikationsmoglichkeit im Kafig der DDR, aber zugleich einer der popularsten Autoren in den beiden Teilen Deutschland. "Der Knabel im Mund des Liedermachers verwandelte sich in ein Mikrophon." Die nie affirmative, sondern von vornherein rebellische Intention und Intensitat steigerten sich, je mehr Biermann durch Staatsschutz und Auftrittsverbot von seinem eigentlichen Publikum getrennt, von direkter gesellschaftlicher Praxis abgeschnitten wurde.